Zobel

Zobel
Zo|bel 〈m. 5
1. Marder mit wertvollem Fell: Martes zibellina
2. dessen Pelz
3. mit dem Blei verwandter Knochenfisch: Abramis sapa
[<russ. sobol]

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Zo|bel, der; -s, - [mhd. zobel, ahd. zobil, aus dem Slaw., vgl. russ. sobol']:
1. (zur Familie der Marder gehörendes) hauptsächlich in Sibirien heimisches, kleines Raubtier mit glänzend weichem u. dichtem, dunklem, an Kehle u. Brust mattorange bis gelblich weißem Fell.
2.
a) Fell des Zobels (1);
b) Pelz aus Zobelfellen.

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I
Zobel
 
[althochdeutsch zobil, aus dem Slawischen],
 
 1) Sibirischer Zobel, Mạrtes zibellina, etwa 40-60 cm körperlange Art der Marder, v. a. in Nadelwäldern großer Teile Asiens; das Fell ist braungelb bis fast schwarz, der Schwanz ist buschig; Zobel ernähren sich von kleinen Nagern, Vögeln, Reptilien, Samen der Zirbelkiefer und Beeren; sie sind tag- und nachtaktiv und bewegen sich hauptsächlich in Sprüngen fort; können in Menschenobhut bis 15 Jahre alt werden. - Zobel wurden wegen ihres kostbaren Fells stark bejagt und stehen deshalb unter Schutz. Die hochwertigsten (fast schwarzen, sehr feinhaarigen) Felle wurden früher als Kronenzobel (Tribut für den Zarenhof) bezeichnet. Zobel dürfen heute kontrolliert bejagt werden, die Zucht in Farmen ist jedoch ebenfalls weit verbreitet. Die Felle werden besonders zu Jacken, Mänteln und Stolen verarbeitet.
 
 2) Halbbrachsen, Abramis sapa, stationäre oder anadrome, zur Gattung Süßwasserbrassen gehörende Art der Karpfenfische, u. a. in Zuflüssen des Schwarzen und des Kaspischen Meeres, vereinzelt in der Donau; bis 30 cm lang mit seitlich stark zusammengedrücktem Körper; grätenreicher Speisefisch.
 
II
Zobel
 
[zɔ'bɛl], Joseph, französischer Schriftsteller aus Martinique, * Petit-Bourg (auf Martinique) 1915; ab 1946 Studium in Paris, dann dort Lehrer; ab 1957 in Senegal zunächst als Schulleiter, später beim Rundfunk; lebt wieder in Frankreich. - Seine stark autobiographischen Romane und Erzählungen schildern, in der Sprache der einfachen Bevölkerung, realistisch den Alltag auf Martinique. Sein bekanntestes Werk, der Entwicklungsroman »La Rue Cases-Nègres« (1950, verfilmt), zeichnet den Aufstieg eines jungen Plantagenarbeiters, dessen Schulbesuch und Erwerb europäischer Bildung ihn zwar seiner Herkunft entfremden, ihm aber gleichzeitig erlauben, diese als Schriftsteller literaturfähig zu machen.
 
Weitere Werke: Romane und Erzählungen: Diab'-la (1946); Les jours immobiles (1946); La fête à Paris (1953); Le soleil partagé (1964); Les mains pleines d'oiseaux (1978); Et si la mer n'était pas bleue (1982).

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Zo|bel, der; -s, - [mhd. zobel, ahd. zobil, aus dem Slaw., vgl. russ. sobol']: 1. (zur Familie der Marder gehörendes) hauptsächlich in Sibirien heimisches, kleines Raubtier mit glänzend weichem u. dichtem, dunklem, an Kehle u. Brust mattorange bis gelblich weißem Fell. 2. a) Fell des Zobels (1); b) Pelz aus Zobelfellen.

Universal-Lexikon. 2012.

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